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Vortrag: Die AfD und der sogenannte Osten

Rechtsextreme Protestparteien hatten auch in der verblichenen „rheinischen“ Bundesrepublik beachtlichen Erfolg: Ende des Sechziger zog die NPD in Landesparlamente ein , in den Achtzigern dann die Republikaner, die die stark angewachsene Arbeitslosigkeit durch Abschiebung der vormaligen „Gastarbeiter“ aus dem Land schaffen wollten.

Verpönt blieben beide Parteien dennoch, verstetigen konnten sie ihre Erfolge nicht. Anders die AfD ab den 2010er Jahren, die tatsächliche eine solide gesellschaftliche Basis fand – überwiegend in der ehemaligen DDR. Republikaner-Gründer Schönhuber erschien diese als das „bessere Deutschland“ und meinte damit, dass die Deutschen in der DDR nie recht hatten brechen müssen mit Traditionen wie Autoritarismus und antiwestlichem Ressentiment, die die SED lediglich umetikettiert hatte. Die sogenannte Wende fand in diesem Sinne bis heute nur sehr bedingt statt. Denn in dem neoliberalen Experimentierfeld, zu dem die neuen Bundesländer nun wurden, wuchs eine Art Protestbewegung, die nicht die Verhältnisse der Bundesrepublik vor 1989 für sich forderte, sondern die Reetablierung der sogenannten Volksgemeinschaft, wie sie in der Phantasie der Unzufriedenen vor 1945 bestanden hatte.

Die gesellschaftliche Akzeptanz der AfD ist nur vor diesem mentalen und ökonomischen Hintergrund zu verstehen – ebenso warum die durch und durch neoliberal geprägte „Berliner Republik“ keine Gegenstrategie zu entwickeln vermag.

Stadt:

Datum

21.08.2024
Abgelaufen!

Uhrzeit

18:00

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Art

Vortrag

Standort

Apolda, Eiermannbau
Eiermannbau, Auenstraße 11, 99510 Apolda
Bundesland
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