Gröpelinger Tage gegen Antisemitismus, Ausgrenzung und Rassismus
GRÖPELINGEN ERINNERT AN DIE REICHSPOGROMNACHT VOR 86 JAHREN
Jeden Tag treffen wir fast überall in Bremen auf die goldgelb leuchtenden Stolpersteine. Die in den Boden eingelassenen Messingtafeln erinnern an alle Opfer des NS-Regimes jeweils vor dem Haus, in dem die Opfer vor ihrer Verschleppung zuletzt gewohnt haben.
Mittlerweile sind die Stolpersteine, eine Idee des bildenden Künstlers Gunter Demnig, das größte dezentrale Mahnmal der Welt und sie sind längst nicht mehr nur in Deutschland zu finden: In 25 europäischen Ländern wurden sie bis heute verlegt. Allein in Bremen gibt es mehr als 750 Stolpersteine. Die Steine geben den häufig vergessenen Opfern wieder einen Namen, nennen Geburts- und Todestag und die Daten ihrer Deportation. Auf der Website www.stolpersteine-bremen.de finden sich ausführliche Informationen zu allen Personen.
Die Stolpersteine erinnern nicht nur an die Opfer der NS-Gewalt, sondern auch daran, dass Nachbarn und Nachbarinnen, Kollegen und Kolleginnen fast immer weggeschaut haben, wenn Menschen verhaftet, verschleppt, deportiert wurden. Sie erinnern daran, dass es dem überwiegenden Teil der damaligen „Mehrheitsgesellschaft“ schlicht egal war, was mit ihren Mitbürgern geschah.
Wenn wir in den Tagen vor dem 9. November die Stolpersteine in Gröpelingen und Oslebshausen reinigen, dann ist das eine Aktion gegen das Vergessen. Die Messingsteine sollen wieder strahlen und glitzern – damit wir ins Stolpern kommen gegen die Gleichgültigkeit.