5 Jahre Hanau : von Trauer – zu Wut – zu Widerstand
Aufruf zur Vorabenddemo – 5 Jahre Hanau
🗓 Dienstag, 18.02.25
⏰ 18:00
📍Seeveplatz (Harburg)
5 Jahre sind es nun seit Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar el Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saratschulu, Ferhat Ünvar und Kaloyan Velkov am 19. Februar 2020 bei dem rechten Attentat von Hanau ermordet wurden.
Hanau reiht sich in eine traurige und beschämende Reihe von Angriffen auf migrantisch gelesene Menschen ein. Doch das Attentat in Hanau war kein Einzelfall.
Das Motto – Von Trauer, zu Wut, zu Widerstand! – ist keine leere Phrase.
Wir empfinden Trauer über die 9 Menschen, die von einem Faschisten ermordet wurden. Sie alle hinterließen Eltern, Geschwister und Freunde, die nach wie vor für Aufklärung, Gerechtigkeit und gegen das Vergessen kämpfen.
Wir empfinden Wut auf das Deutschland der „Einzelfälle“. Migrantisch gelesene und geflüchtete Menschen sind es, die vom Rassismus des Staats, der Nazis und Teilen der Gesellschaft besonders betroffen und gefährdet sind. Wir müssen uns im Klaren darüber sein, dass der Staat und seine Strukturen wie Polizei, Verfassungsschutz und Militär von NS-Funktionären aufgebaut wurden und auch heute noch von rechten Netzwerken durchzogen sind. Aber das ist nur die Spitze des Eisbergs. Struktureller Rassismus ist nicht neu und in deutschen Behörden so wie im ganzen Land Alltag. So ist es wenig überraschend, dass vor allem anti-muslimischer Rassismus in unserer Gesellschaft zunimmt und diese prägt. Mitten in anhaltenden Kriegen imperialer Kräfte gegen die Bevölkerungen in Palästina, sowie in Nord-Ost-Syrien, sind es insbesondere westliche Staaten wie Deutschland oder die USA aber auch Israel und die Türkei, die erneut Menschen in den Regionen zum Zwecke ihrer eigenen Interessen und Ziele opfern. Wer die Verbindung von Hanau bis an die europäischen Außengrenzen, nach Rojava zu Gaza schafft, versteht was „Hanau ist überall“ tatsächlich bedeutet.
Den Widerstand gegen diese Verhältnisse müssen wir selbst organisieren, denn auch Hamburg hat eine Geschichte und Gegenwart, die von rassistischer Gewalt geprägt ist. Antifaschist:innen und Antirassist:innen Hand in Hand mit Betroffenen und mit einer Perspektive für eine Gesellschaft, in der wir frei von Vorurteilen, Diskriminierung und Ausbeutung leben können.
In diesem, wie in jedem kommenden Jahr werden wir weiter auf die Straße gehen. Gegen den rassistischen Normalzustand und gegen dieses System, das Morde wie in Hanau erst möglich macht.