Arbeit, Dienst und Führung. Der Nationalsozialismus und sein Erbe
Einlass: 19h Beginn: 20h
Das La Casa ist leider Nicht barrierefrei (Treppen am Eingang, Rolliklo vorhanden)
»Unsere Arbeit macht uns frei«, rief ein ranghoher Nationalsozialist inmitten des Zweiten Weltkriegs seinen sogenannten Volksgenossen zu.
Er knüpfte damit an die lange Tradition »deutscher Arbeit« an, der nach die Deutschen eine ganz besondere Beziehung zu Arbeit haben sollen. Er wandelte zugleich eine KZ-Inschrift ab. Denn »Arbeit macht frei« prangte am Lagertor von Auschwitz, Dachau, Sachsenhausen. Doch was hat der Satz überhaupt zu bedeuten? Wessen Arbeit macht wen frei? Und vor allem: Wovon? Um diese Fragen zu beantworten, wirft Nikolas Lelle einen Blick auf Texte der Shoah-Überlebenden Primo Levi, Jean Améry und Tibor Wohl, die jeweils über die NS-Devise »Arbeit macht frei« schrieben.
Bei genauer Betrachtung entpuppt sich die Devise als nationalsozialistischer Sinnspruch, indem nicht nur Verachtung und Verhöhnung, sondern auch Verbrechen und Versprechen sichtbar werden. In der Devise verbindet sich der eliminatorische Antisemitismus mit der naitonalsozialistsichen Arbeitsauffassung.
Am Abend stellt Nikolas Lelle zentrale Überlegungen seines Buchs vor und liest ein paar wenige Passagen.
Nikolas Lelle arbeitet seit 2020 bei der Amadeu Antonio Stiftung und beschäftigt sich vornehmlich mit Antisemitismus, der Erinnerung an den Nationalsozialismus und „deutscher Arbeit“.
2018 gab er zusammen mit Felix Axster den Band, „Deutsche Arbeit. Kritische Perspektiven auf ein ideologisches Selbstbild“ (Wallstein Verlag) heraus. 2022 erschien im Verbrecher Verlag seine Promotion „Arbeit, Dienst und Führung. Der Nationalsozialismus und sein Erbe“.